Udo Landbauers Instagram-Abos: Ein Neonazi und Identitäre

Udo Landbauer

Udo Landbauer ist geschäftsführender Landesparteiobmann der FPÖ Niederösterreich, Abgeordneter zum niederösterreichischen Landtag und fungiert dort als geschäftsführender Klubobmann.
Seit 18.2.2019 ist Landbauer wieder Gemeinderat in Wiener Neustadt, nachdem er wegen bei seiner Burschenschaft „p.B.! Germania zu Wiener Neustadt“ gefundener NS-Liedtexte, vorübergehend aus der Politik schied.

Die Recherche

Nachdem bekannt wurde, dass  Martin Sellner, der Anführer der rechtsextremen Identitären, eine Spende des rechtsextremen Terroristen von Christchurch/NZ erhielt, konzentrierten sich unsere Recherchen besonders auf Verbindungen von FPÖ-FunktionärInnen zu Identitären. Viele sind trotz unglaubwürdiger Distanzierungsversuche seitens der FPÖ längst bekannt, viele weitere tauchen gerade in unseren Recherchen in diversen Social Media Portalen auf.

Neben Facebook findet man auch einige FPÖ-FunktionärInnen auf Instagram, wo man Personen abonnieren oder von anderen abonniert werden kann.
Dass wir gerade bei Funktionären aus Wiener Neustadt fündig werden, war uns klar, gibt es dort eine aktive Identitärenszene und das Naheverhältnis von Landbauers Parteikollegen Michael Schnedlitz ist bekannt und wurde im Rahmen unserer Recherchen von uns belegt.

Landbauers Instagram Abonnements

Auf Instagram wird zwischen Abonnements und Abonnenten unterschieden. Abonnements sind Personen, die man aktiv durch Klicken auf einen blauen „Folgen“-Button abonniert. Abonnenten sind Personen die einem folgen.

Udo Landbauers Instagram-Profil ist ein bestätigter Account, ersichtlich am blauen Symbol mit weißem Häkchen neben seinem Namen. Es gibt keinen sichtbaren Hinweis darauf, dass der Account von Admins bedient wird. Der letzte Eintrag stammt vom 4. April 2019, unsere Sicherung vom 11. April 2019.

Nachdem wir unter „abonniert“ 2 klar als Identitäre erkennbare Abonnements fanden und unzählige rechtsextreme, trauten wir unseren Augen nicht:
Die „Schwarze Sonne“ als Profilbild und als Name „antizion03 - free palestine“ - ein Antizionist mit einem NS-Symbol.

Gegencheck: Udo Landbauer befindet sich unter den Abonnenten von „antizion03“

Ein paar Profile darunter „nerviger_kapitalist“ mit einer antisemitischen Karikatur eines Juden.

Schwarze Sonne

Die „Schwarze Sonne“ ist ein Symbol, das aus zwölf in Ringform gefassten gespiegelten Siegrunen oder drei übereinander gelegten Hakenkreuzen besteht. Das Symbol wurde in der NS-Zeit von der SS im „Obergruppen­Führersaal“ im Nordturm der Wewelsburg auf Befehl des Reichsführers SS Heinrich Himmler und unter der Leitung des Architekten Hermann Bartels eingelassen. Für die Arbeiten ab 1934 wurden Zwangsarbeiter des benachbarten Konzentrationsagers Niederhagen eingesetzt.

Die „Schwarze Sonne“ ist ein in Österreich nach dem Abzeichengesetz verbotenes Symbol, das nicht immer verboten war und sich deshalb in der Neonaziszene als Ersatzsymbol für das Hakenkreuz dementsprechender Beliebtheit erfreute.
Es gab in Österreich bereits mehrere rechtskräftige Verurteilungen wegen sichtbar getragener Tattoos dieses Symbols, unter anderem Isabella Kordas, einem Kader der Wiener Neonaziszene. Sie war auf einer der 19 CDs mit „aktuellen Fällen“ zu finden, die bei der Leiterin des Rechtsextremismusreferats, Sybille G., im Rahmen der Stürmung des BVT beschlagnahmt wurden.

Ebenfalls zu finden war die Schwarze Sonne auf dem Cover des Manifests des rechtsextremen Terroristen von Christchurch mit dem Titel „The Great Replacement“ (Der große Austausch).

Auch findet man Tattoos der Schwarzen Sonne bei den Neonazi-Hooligans, die von den Identitären bei deren Kundgebungen als inoffizielle Ordner eingesetzt werden.
Am 27.7.2016 wurde einer der Neonazi-Hooligans bei einer Kundgebung der Identitären wegen seines Tattoos am Unterarm von der Polizei zur Identitätsfeststellung aus der Absperrung geholt.

Derselbe Mann bei der IB-Kundgebung am 11.6.2016, bei der auch Heinrich Sickl (FPÖ-GR Graz), Katharina Walter (BR FPÖ Wien 3) und Helwig Leibinger (BR FPÖ Wien 2) mitmarschierten. Ebenfalls mit IB-Fahne in der Hand dabei war Wolfgang Dvorak-Stocker, Verleger von Martin Hobeks Strache-Biografie „Vom Rebell(sic!) zum Staatsmann“.


 

Edit:
Kurz nach erscheinen unsere Artikels  am 14.4.2019 um 16:26 hat „antizion03“ einen Abonnenten weniger: Udo Landbauer

 

 

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