Rechtsextremer Terror in Halle/Saale: Wer für Wochenblick-LeserInnen die wahren Mörder sind.

Am 9. Oktober 2019 ermordete der 27-jährige deutsche Neonazi Stephan B. im deutschen Halle/Saale 2 Menschen.
Eine Frau vor einer Synagoge, die er erfolglos zu stürmen versuchte und ein Mann in einem Döner-Imbiss fielen dem Holocaustleugner und Antisemiten zum Opfer.
B. streamte die Tat auf der Plattform Twitch (das Video liegt uns vor) und kommentierte sie in Deutsch und Englisch, weiters hinterließ er ein Manifest wie die rechtsextremen Attentäter/Massenmörder Anders Breivik, Brenton T. (Christchurch/NZ) oder der Synagogenattentäter von San Diego/CA, John T. E.
Darin erklärte er, warum er sein Attentat gerade an Yom Kippur, dem höchsten jüdischen Feiertag ausführte und welcher Hass ihn antrieb. Er leugnete den Holocaust und gab als Motiv für seine Tat an, Feminismus würde zu weniger Geburten führen, deswegen gäbe es Masseneinwanderung - und hinter all diesen Problemen stecke „der Jude“.

Der Wochenblick, ein rechtsextremes Hassmedium aus Oberösterreich, das federführend in der Verbreitung freiheitlicher Anti-Islam/Ausländer/Flüchtlingshetze ist, berichtet ebenfalls über dieses Attentat. Die LeserInnen sehen fast ausschließlich den Täter bzw. die Schuld bei Angela Merkel und ihrer Willkommenspolitik, Werner Faymann, Flüchtlingen, Muslimen und Gutmenschen. „Nazi ist nur, wer denkt.“

Detail am Rande: Der GF des Wochenblick, Norbert Geroldinger, ein ehemaliger FPÖ-Funktionär aus Brunnenthal/OÖ ist auf Facebook nicht nur mit dem 2014 wegen Wiederbetätigung verurteilten Neonazi Franz Radl befreundet (am 19. Sept. 2019 wurde Radl erneut nicht rechtskräftig am LG Wien verurteilt), Geroldinger wünschte Radl zu dessen Berufungsverhandlung wegen § 3g VerbG. am 23. Juni 2014 „Alles Gute und Daumen hoch !“.
Das Daumendrücken brachte freilich nichts, Radls Berufung wurde abgewiesen.

36 ausgewählte Kommentare von Wochenblick-LeserInnen:

„Nur die Hälfte zu essen für Sonderkinder“

Hier macht Wochenblick, dessen Redakteure für die FPÖ aktiv sind, teilweise sogar für die FPÖ kandidieren, wieder einmal gegen die Ärmsten der Armen des Landes mobil.
Eltern einheimischer Kinder zahlen 2,90 für das Mittagessen, drei Kinder Asylsuchender 1,10, nachdem ein Antrag wegen nicht vorhandener finanzieller Mittle gestellt wurde.
Mit 40,- Taschengeld der Eltern sollten diese Kinder - unserer Meinung nach - gar nichts für das tgl. Essen bezahlen.
Es wird uns übel, wenn wir sehen, wie tief diese furchtbare Neidgesellschaft sinken kann.
Es wird empfohlen diese drei betroffenen Kindergartenkinder mit dem „nassen Fetzen“ davon zu jagen, oder ihnen einfach nur die Hälfte zu essen zu geben.
Gleichzeitig wird das Schweinefleisch angebetet und der Bürgermeister sollte beim IS ausgesetzt werden.
Widerlich!

„Dazu Bürgermeister Otto Straßl: „Es hat einen entsprechenden Antrag an die Gemeinde gegeben und der zuständige Gemeindevorstand hat das genehmigt.“ Zum Vorwurf der Facebook-Gemeinde, ob das heimischen Familien beziehungsweise sozial schwachen Kopfinger Familien gegenüber nicht unfair sei, meinte das Gemeindeoberhaupt zur BezirksRundschau: „Wir reden da von Asylwerbern, die keine Mindestsicherung beziehen, weil das Geld an die Quartiergeber geht und deshalb monatlich lediglich 40 Euro Taschengeld bekommen. Wenn da nur ein Kind in die Ausspeisung geht, ist dieses Geld gleich weg. Deshalb auch der Beschluss. Außerdem handelt es sich dabei um lediglich drei Kinder, die das betrifft. Insgesamt wären es acht Kinder, die wir in der Gemeinde haben. Fünf davon können sich nicht einmal die 1,10 Euro leisten. Wären es 20 oder mehr, würde das eh nicht mehr gehen“, sagt der Gemeindechef.
„Helfen auch einheimischen Familien“
Wie Straßl betont, würde er jederzeit auch sozial schwachen Kopfinger Familie entgegenkommen. „Wenn etwa eine schlechter gestellte oder in finanzieller Not befindliche Familie auf die Gemeinde kommen und einen Antrag stellen würde, würde auch hier der Gemeindevorstand zustimmen. Wenn es jemandem schlecht geht, würde ich da nie nein sagen. Nur ist da bisher noch nie jemand zu uns gekommen“, erläutert Straßl.“
aus: https://www.meinbezirk.at/schaerding/lokales/kopfing-riesenwirbel-um-schulausspeisungskosten-fuer-asylwerberkinder-d2247041.html?cp=Kurationsbox

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Düsseldorfer Axt-Anschlag

Nachdem das FPÖ-nahe Blatt „Wochenblick“ gestern in Linz einen Vortrag über Fake-News veranstaltete, bringt es noch am selben Tag ein anschauliches Beispiel.
In Wirklichkeit handelt es sich nur um einen Attentäter und dieser stammt aus dem früheren Jugoslawien und wohnt im Wuppertal. Der Beitrag wurde bis jetzt über 600 mal geteilt.
Ja, lieber Wochenblick, genau so funktionieren „Fake-News“!

http://derstandard.at/2000053898501/Mann-mit-Axt-verletzt-Menschen-in-Duesseldorfer-Hauptbahnhof

Stürzt ORF ab?

#fakenews, weil irritierende Überschrift vom Wochenblick. Selbstverständlich teilt Strache diesen Unsinn!

Servus TV ist nicht die Nummer 1. Diese ist und bleibt der ORF!

Die aktuellen Zahlen:
- Gesamter ORF 37,6 Prozent (wie Jänner 2015)
- Puls 4 2,7 Prozent
- ATV 2,1
- Servus TV 1,9 Prozent
(ORF eins 14,6 Prozent, ORF 2 20,8)
http://www.tt.com/home/12573860-91/tv-quoten-im-jänner-stabil.csp

Wochenblick nahm Bilder aus TV Media, die eine Umfrage machte (es entzieht sich unserer Kenntnis, welche Kriterien herangezogen wurden, da die offiziellen Einschaltquoten nicht mit „bester Sender“ übereinstimmen).
Wochenblick verwendete jedenfalls die Grafik aus:
„Welcher österreichische Sender ist der beste im Land?“
https://www.tv-media.at/top-storys/tv-studie-2017

Tatsächlich zeigen die offiziellen Zahlen ein anderes Bild.

Wurde in Dortmund eine Kirche angezündet?

Auch das FPÖ-nahe Medium „Wochenblick“ verbreitet die Fakemeldung, Migranten hätten eine Dortmunder Kirche in Brand gesteckt. So war es wirklich:

„In der Tat gab es laut dem Lokalzeitungsbericht einzelne „Allahu Akbar“-Rufe aus der Menge der Feiernden. Und tatsächlich hatte die Feuerwehr am Neujahrstag gemeldet, dass es durch eine Silvesterrakete zum Brand eines Gitterschutznetzes an der Reinoldikirche gekommen sei. Mit dem Netz ist ein Baugerüst verkleidet. Das Feuer sei schnell gelöscht worden, hieß es von der Feuerwehr. Die Polizei hat nach Angaben einer Sprecherin „keinerlei Erkenntnisse, dass die Rakete absichtlich abgefeuert wurde“.

Der Bericht der Dortmunder Polizei vom Donnerstag schließt mit der Feststellung: „Nach Einschätzung des eingesetzten Polizeieinsatzleiters war dies für eine Silvesternacht in Dortmund ein eher durchschnittlicher bis ruhiger Verlauf.“

http://m.spiegel.de/netzwelt/web/a-1128787.html#spRedirectedFrom=www&referrrer=https://m.facebook.com/