FPÖ Waldhäusl: Menschen wie Nutzvieh erfassen und der Tierschutz

„Jedes Rindsvieh, Schwein oder Lamm wird bei uns erfasst, aber nicht, wie viele Menschen in unser Land kommen.“

(Gottfried Waldhäusl - „Heute“ 30.4.2018)

Gottfried Waldhäusl, Sicherheitslandesrat der FPÖ in Niederösterreich will nicht nur Menschen wie Vieh erfassen, er will sie im Falle eines negativen Asylbescheids auch in Lager sperren.

Konkret geht es darum, dass er 405 abgelehnte Asylwerber aus ihrem sozialen Umfeld reißen und sie in organisierte Quartiere umsiedeln möchte.
Dass der rechtsstaatliche Instanzenweg dadurch noch nicht abgeschlossen ist, interessiert den freiheitlichen Rechtsausleger nicht: Verwaltungs- oder Verfassungsgerichtshof könnten rechtskräftig negativ beschiedenen Flüchtlingen auf Antrag aufschiebende Wirkung gegen die Ausweisung gewähren.

Sollten sie sich bis 4. Mai dort nicht freiwillig melden, werden sie als nicht mehr hilfsbedürftig eingestuft und von der Grundversorgung abgemeldet.
Die Folgen: Keine Krankenversicherung, keine staatliche Unterstützung mehr. Dass solche Menschen keinen anderen Ausweg mehr sehen, und in die Illegalität und Kriminalität abtauchen werden, ist vorhersehbar.

Stolz präsentiert Waldhäusl auch seine Unmenschlichkeit auf Facebook, in dem er Flüchtlinge als „Zuwanderer“ bezeichnet, sie als illegal einstuft, obwohl sie noch nicht einmal alle ihnen zustehenden Instanzen durchschritten haben und ihnen einen „Bruch ihrer Lebensumstände“ ankündigt.

 

Einen Sauhaufen trägt man Stück für Stück ab.
Ich lasse mich dabei weder von Rechts noch von Links beeinflussen.

(Gottfried Waldhäusl - „Heute“ 30.4.2018)

 

Dass sich Waldhäusl von Rechts nicht beeinflussen lassen wird, ist insofern verständlich, da sich rechts von Waldhäusl kaum noch viel Platz bietet. Verteidigt er doch bis Heute den wegen Hitlergruß auffällig gewordenen Tullner Bezirksobmann Andreas Bors. Der Einzug in den Bundesrat konnt nur durch massiven Druck verhindert werden, der weiteren Karriere sind solche „Kleinigkeiten“ in der FPÖ nicht abträglich.

 

Aus seinem Umfeld erfuhren wir, dass sich Bors keineswegs gewandelt hätte. Beim Infostand der rechtsextremen „Identitären“ am 18.4.2018 in Wien, gegen die gerade Ermittlungen wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung, Verhetzung und Sachbeschädigung laufen, war Bors im angeregten Gespräch mit Luca Kerbl zu sehen.

 

Dadurch bekommt es einen besonders unangenehmen Beigeschmack, wenn der Neonaziverteidiger Waldhäusl, Menschen wie Vieh erfassen und in Lager sperren will.
Dieser menschenverachtende Umgang mit Flüchtlingen erinnert an die Geschehnisse vor 80 Jahren, als die Nationalsozialisten (wie auch der von Manfred Haimbuchner geehrte Gründer der FPÖ, Anton Reinthaller einer war) Menschen katalogisiert, in Ghettos zusammengepfercht und schlussendlich in Viehwaggons in die Arbeits- u. Vernichtungslager des Dritten Reichs transportierten.

 

„Ein Schächtverbot, generell einen Tierschutz mit Hausverstand.“

(Gottfried Waldhäusl - „Heute“ 30.4.2018)

 

Zu durchsichtig ist Waldhäusls Forderung nach einem Schächtverbot als Ankündigung für den Tierschutz eintreten zu wollen.
Ein Schächtverbot würde natürlich nur die von der FPÖ verachteten Moslems betreffen, die schrecklichen Zustände bei traditionellen österreichischen Massenschlachtbetrieben oder die von Tierschützern gerade wieder in Niederösterreich aufgedeckten Missstände in der Massentierhaltung interessieren Waldhäusl natürlich nicht.
Im Gegenteil, im Regierungsprogramm wird auf Seite 44 von einer „Ausweitung des Schutzes auf Eigentum und Hausrecht insbesondere auch gegen das illegale Eindringen in Stallungen gesprochen. Die neue Regierung will künftig jene zu Gefängnisstrafen verurteilen, die dokumentieren, was in Tierfabriken vorgeht. Dabei gesammelte Beweise sollen vor Gericht ungültig sein und müssen vernichtet werden.
(VGT)

Dass es Waldhäusl auch bei Tieren nicht so mit der (Jagd)Ethik hat, beweist, dass er die Gatterjagd, die unter seriösen Jägern als der Jagdethik widersprechend geächtet wird und bis 2029 in Niederösterreich ohnehin verboten werden soll, mit unwahren Argumenten verteidigt.

 

Auch beim Fischotter zeigt sich, dass Waldhäusl die Teichwirten wichtiger sind, als die Natur und fordert die von Experten als unnötig erachtete Tötung von 40 Fischottern bis Sommer 2018, freilich ohne das Wort „Erschießen“ in den Mund zu nehmen. Er nennt es lieber „Bestandsregulierung nach Maß und Ziel.“

 

Ein ausführlicherer Artikel zum Thema „FPÖ und der Tierschutz“ ist in Arbeit.

 

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