FPÖ-Gemeinderat huldigt dem faschistischen Ustascha-Regime

„Ich bin ursprünglich aus Kroatien und dort vor dem Bürgerkrieg geflohen.
Ich weiß was Friede und Sicherheit wert ist und bin dankbar in Österreich
leben zu dürfen.“

So stellt sich der 28-jährige Alen Ćorković auf der Facebook-Seite der FPÖ-Stockerau als Gemeinderat vor.
Zu schön, um wahr zu sein. Ein scheinbar bestens integrierter junger Mann aus dem Ausland, sein Deutsch ist nicht ganz perfekt, aber weit besser, als das vieler seiner einheimischen Parteikollegen. Doch neben der Mitgliedschaft in einer rechtsextremen und ausländerfeindlichen Partei, gibt es noch einen Haken. Einen gewaltigen Haken eigentlich: Er ist glühender Fan des faschistischen, kroatischen Ustascha-Regimes

Das Ustascha-Regime

Die Ustascha war ein von Ante Pavelić 1928 gegründeter und von ihm geführter, zunächst illegaler kroatischer rechtsextrem-terroristischer Geheimbund, der sich zu einer faschistischen Bewegung entwickelte.
Die Ustascha bediente sich ideologisch an Elementen des italienischen Faschismus und Nationalsozialismus. Diese Elemente umfassten auch den Antisemitismus, Antikommunismus, Rassismus und zusätzlich Serbenhass.
Der Ustascha-Staat blieb bis 1945 ein treuer Verbündeter des Deutschen Reiches und entsandte auch Truppen zur Unterstützung des deutschen Feldzuges gegen die Sowjetunion. Militärisch war er jedoch hauptsächlich mit dem Kampf gegen die von Tito angeführten Partisanen und gegen die Tschetniks (Serbische Nationalmonarchistische Bewegung) beschäftigt. Die bekannteste Einheit der Ustascha war die Schwarze Legion (Crna Legija), die als Kommentar in den Postings des FPÖ-Funktionärs ebenfalls vorkommt.

Der Ustascha-Staat erließ Rassengesetze nach dem Vorbild des Dritten Reiches, die sich gegen Juden und Roma, aber vorwiegend gegen Serben richteten, die kollektiv zu Feinden des kroatischen Volkes erklärt wurden. Serben, Juden, Roma und kroatische Antifaschisten wurden in Konzentrationslagern, deren größtes das KZ Jasenovac war, eingesperrt und vor allem von der Ustascha-Miliz auf zumeist brutalste Weise ermordet. Die zahlenmäßig stärkste Gruppe unter den Opfern stellten dabei die Serben dar.
Berichten zufolge waren bereits in den ersten 4 Monaten der Ustascha Herrschaft ca. 200.000 Serben ermordet und 104.000 in das deutsche Besatzungsgebiet nach Serbien deportiert worden.

Der Völkermord der Ustascha

Wie viele Menschen diesem Völkermord zum Opfer fielen, ist bis heute umstritten. Die Angaben variieren von mehr als 300.000 bis zu 750.000 ermordeten Menschen, zumeist vertreten von kroatischen bzw. serbischen Historikern. In der westlichen Forschung wird die Zahl der Serben, welche den Ustascha zum Opfer fielen, auf 330.000 bis 390.000 geschätzt.
Ca. 290.000 der 1,9 Millionen Serben sowie die große Mehrheit der 30.000 bis 40.000 Juden und der 25.000 bis 40.000 Roma, die zu Kriegsbeginn auf dem Einflussgebiet der Ustascha lebten, fielen der Ustascha zum Opfer, davon zwischen 60.000 und 100.000 im KZ Jasenovac.

„Za Dom – Spremni!“ und das Ustascha-Wappen

Die Grußformel der Ustascha lautete „Za Dom – Spremni!“ kurz: „ZDS“ (Für die Heimat – Bereit!) und wurde spätestens ab der Annäherung an das faschistische Italien und das nationalsozialistische Deutschland mit erhobenem rechten Arm ausgesprochen.
Diese Grußformel selbst ist im heutigen Kroatien verboten. In Österreich ist das Ustascha-Wappen - es beginnt im Unterschied zum offiziellen, mit einem weißen Feld statt mit einem roten - seit 1. März 2019 verboten.

Za Dom – Spremni!“ bzw. „ZDS„, wie auch das vorhin beschriebene Ustascha-Wappen, werden wir in den Kommentaren bei und von FPÖ-Gemeinderat Alen Ćorković noch öfters sehen.

Wir sind gespannt, was die serbischstämmige, Niederösterreichische FPÖ-LAbg. Vesna Schuster (geb. Racic) zur Ideologie der von ihrem Parteikollegen verehrten Ustascha meint.

 

Hier postet Ćorković eine Fahne der „Stockerau Jugend“ mit dem Ustascha-Wappen, die mit „ZDS“ (Za Dom - Spremni) und einem Bild der kroatischen Wehrmacht kommentiert wird. Alen Ćorković gefällt dieses Bild.

Hier gibt der FPÖ-Gemeinderat eine positive Bewertung für einen kroatischen „Patrioten“-Shop ab.
Als Model des Shops mit dem Ustascha-Wappen fungiert Marko Perković, Frontmann der kroatischen Band „Thompson“. Thompson ist eine kroatische Rockband, die nach dem Spitznamen ihres Gründers und Frontmannes Marko Perković benannt ist. Der in Kroatien erfolgreichen Band wird eine Verherrlichung des kroatischen Faschismus vorgeworfen. Bei Konzerten der Band wurde auch das faschistische Ustascha-Lied „Jasenovac i Gradiška Stara“ gespielt, das die Tötung von Juden und Serben in den Konzentrationslagern Jasenovac und Stara Gradiška verherrlicht.

Stolz präsentiert der Kriegsflüchtling seinen Ohrstecker mit dem Portrait des Ustascha-Gründers Ante Pavelić.

Za Dom – Spremni!“ bzw. „ZDS“ von und bei einem Posting mit Ćorković hinter Ustascha-Fahnen.

Unterwegs mit den Fans der Ustascha-begeisterten „Stockerau Jugend“.

Und schlussendlich ein letztes Bild mit Ustascha T-Shirt (eines von vielen).

 

Vilimsky und das Faschisteln

Einfach erbärmlich, Herr Vilimsky!
Wenn man seinen Gästen den von Ihnen und Ihrer FPÖ verhetzten, menschenverachtenden Mob nicht zumuten möchte, hat das nichts mit Faschismus zu tun, sondern mit Psychohygiene.
 
Um mit Ihren Worten zu sprechen:
„Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit ist offenbar dann in Ordnung, wenn es gegen Flüchtlinge geht. Wie etwa in oe24.at, wo´s hinter der „Patrioten“-Maske auch schon mal kräftig faschisteln kann“:

64 tote Flüchtlinge - Likes: 100% FPÖler