Antisemitische Karikatur: Strache überführt sich selbst

Warum löscht Vizekanzler Strache nach fast 6 Jahren eine angeblich nicht antisemitische Karikatur, gerade als Bundeskanzler Sebastian Kurz seine Israel Reise absolviert?

Österreichs Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) postete vor fast 6 Jahren eine antisemitische Karikatur, die er stets als nicht antisemitisch verteidigte und daher auch keinen Grund sah, diese zu löschen.

Die Karikatur ist eine überarbeitete Version, in der dem darin dargestellten gierigen Banker, der das Volk hungern lässt, auf die neutralen Manschettenknöpfe des Originals 3 Davidsterne montiert wurden.
Die Knollennase wurde durch eine Hakennase ausgetauscht. Sie ist das typische Merkmal der Juden in den antisemitischen Darstellungen des „Stürmers“ und anderer Druckwerke des NS-Regimes.

Wenn diese eindeutig antisemitische Karikatur gar nicht antisemitisch ist - wie Strache nie müde wurde, zu betonen - warum löscht er sie erst nach 6 Jahren und genau während der Israel Reise des Bundeskanzlers?

 

Ob es nur Zufall ist, dass österreichs Vizekanzler, der antisemitische Karikaturen postet und dem man laut einem letztinstanzlichen Gerichtsurteil eine „Nähe zum nationalsozialistischen Gedankengut“ nachsagen darf, Lieder der Hitlerjugend singt, die auch im SS-Liederbuch zu finden sind?

https://derstandard.at/2000039598093/Flamme-empor-Salzburgs-Gruene-kritisieren-Facebook-Postings-der-FPOe

 

Weiß Österreich um Holocaust-Verantwortung?

Falsch, Herr Kurz, nicht jeder weiß um Österreichs Holocaust-Verantwortung. Vor allem in den Reihen der FPÖ gibt es enorme Bildungslücken.
Werner Cermak etwa ist Obmann der FPÖ Deutsch-Wagram, Gerhard Gruber sein Stellvertreter. Beide sind auch für den Gemeinderat aktiv und zeigen hier sehr deutlich, dass sie nicht bereit sind, aus der dunklen Vergangenheit zu lernen.

„100.000ende Kanaken“ (sic!) seit 42 Stunden bei NR Christian Höbart

Seit 42 Stunden (Stand 9.Juni 14:21) steht dieser Kommentar unkommentiert auf der Facebook-Seite von NR Christian Höbart.

Dass ihn so etwas kaum tangiert, liegt wohl daran, dass bei ihm selbst gerade wieder das Bierzelt aus jedem seiner Worte trieft:

Haimbuchners Brauchtümer und Traditionen: Schweinefleisch, Händeschütteln und SSler ehren

„Das Land OÖ bekennt sich zur Heimatpflege durch das Bewahren der landestypischen Brauchtümer und Traditionen“

soll in die Verfassung nach Wunsch der FPÖ eingefügt werden, erklärte Landeshauptmann-Stellvertreter Manfred Haimbuchner bei einer Pressekonferenz am 8.6.2018.
In seinem deutschnationalen Umvolkungs- u. Islamisierungswahn nannte Haimbuchner beispielsweise das Händeschütteln, aber auch, dass er nicht wolle, dass aus vorauseilendem Gehorsam etwa kein Schweinefleisch mehr angeboten werde.

Was Haimbuchner noch so unter Tradition versteht, kann man sich gut vorstellen, da der oberösterreichische FPÖ-Chef nicht nur Mitglied des Corps Alemannia Wien zu Linz ist, in dem auch SA-Sturmführer Horst Wessel Mitglied war. Haimbuchner, der 2016 den SS-Brigadeführer und Gründer der FPÖ, Anton Reinthaller ehrte, ist auch noch stellvertretender Obmann des Witikobundes und hält nicht viel vom Mauthausen Komitee.

 

https://derstandard.at/2000081235963/FPOe-will-Heimabegriff-in-oberoesterreichischer-Verfassung

Bei Gottfried Waldhäusl: „Flüchtlinge ins KZ“ - der Freundin eines AUF-Polizisten gefällt das

Gottfried Waldhäusl, FPÖ Landesrat in Niederösterreich, uA. zuständig für Asyl und Mindestsicherung, postet am 7. Mai 2018 um 18:02 eine Meldung, dass die Asylwerber der Asylunterkunft St. Gabriel in Maria Enzersdorf wegen diverser Vorkommnisse übersiedelt werden.
Bei den betroffenen Asylwerbern handelt es sich um Menschen, die wegen psychischer und physischer Probleme, Traumata, körperlicher Behinderungen, Krebs etc. einer intensiven Betreuung bedürfen. Wohin diese Personen übersiedelt werden, ist derzeit noch unbekannt.

Dass sich in den Kommentaren, wie bei Postings von FPÖ-Politikern und beim Flüchtlingsthema im Besonderen üblich, kaum Menschliches zeigt, ist bekannt.
Dass sich auch manch FPÖ-WählerIn bemüßigt fühlt, unliebsame Menschen in KZs zu schicken und der „Endlösung der Asylantenfrage“ zuzuführen, kommt nicht selten vor. Und siehe da: Hier ist schon ein User mit einem Endlösungsvorschlag:

Neben bekannten Nazi-Codes wie „18“ für Adolf Hitler, oder „88“ für Heil Hitler, verwenden diese freiheitlichen Humanisten für die Vernichtungslager, die sie gerne wiedereröffnen würden bzw. dort ihre Gegner der Vernichtung zuführen wollen, einfach die Postleitzahl des Konzentrationslagers, um (uns) bei Facebook nicht sofort aufzufallen. Keine gute Idee.

„in 4310 ist ein guter Platz“

Bei der Postleitzahl 4310 handelt es sich um das in Oberösterreich gelegene Mauthausen. Im dort gelegenen gleichnamigen ehemaligen Konzentrationslager und seinen Nebenlagern kamen zwischen 1938 - 1945 rund 100.000 Menschen entweder durch Ermordung oder unvorstellbare Arbeitsbedingungen zu Tode.

Dieser Kommentar, der mehr als 5 Stunden auf Waldhäusls Profil stand, gefiel 3 Personen.

Da wir gerne ein Wenig in die Tiefe gehen, sahen wir uns die Profile dieser 3 Personen etwas näher an und hatten schon so ein gewisses Gefühl, das uns auch diesmal nicht betrog:
Die dritte Person gibt an, mit einem Max L. in einer Beziehung zu sein und dieser Name kam uns schon einmal bei den Recherchen zu unserem Artikel über Wolfgang Preiszler (EGS) unter, sowie auch bei Recherchen für den Profil Artikel von Clemens Neuhold „Wie rechts ist unsere Polizei?„.

Hier geht es keineswegs um Sippenhaftung oder weithergeholte Verzweigungen um sieben Ecken, auch hegen wir keinerlei Aversionen gegen die Exekutive.
Aber wir müssen Fragen stellen:

1.) Wie kann ein Polizist und AUF-Funktionär in einer Beziehung mit jemandem sein, der einen Kommentar gutheißt, in dem Menschen in einem Vernichtungslager des NS-Regimes ermordet werden sollen?

2.) Wie neutral kann dieser Exekutivbeamte seinen Dienst versehen und mit Menschen verschiedenster Herkunft umgehen, wenn er folgende als rechtsextrem, antisemitisch und hetzerisch bekannte Propagandamedien und Quellen mit zweifelhaftem Wahrheitsgehalt für seine Entscheidungsfindung heranzieht?

- unzensuriert.at
- Wochenblick
- alles roger?
- Anonymous Deutschland und Österreich (beide haben nichts mit dem originalen Anonymous Kollektiv zu tun)
- RT Deutsch (Russia Today)
- Der Infoblog
- FPÖ
- Pro FPÖ

 

Edit: Obwohl sämtliche Namen und Daten öffentlich zugänglich und leicht zu finden sind, haben wir Namen, Telefonnummer und Mailadresse verpixelt, um diverse Spinner nicht zu animieren, Telefonterror gegen Herrn L., die AUF oder die Polizei auszuüben.

 

 

 

Teil 2: Sexuelle Belästigung eines FPÖ-Hassposters und die Reaktionen von FPÖlern

In Teil 1 hatten wir die Reaktionen von FPÖ-Wählern in der öffentlichen FPÖ-Gruppe auf die unten stehende Geschichte gezeigt. Exakt 1 Stunde nach dem betreffenden Posting hatte sich ein anderer FPÖ-Wähler bemüßigt gefühlt, denselben Link zu posten und was daraufhin kommentiert wurde, sehen Sie am Ende des Artikels.

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„Ich möchte euch heute etwas über Albert Lastufka erzählen.“

beginnt die grüne ex-Parlamentarierin Sigi Maurer ein Posting auf Facebook, das einem den Mund offen stehen lässt und uns übelste Reaktionen von Seiten der FPÖ erahnen lässt.
Wir wurden natürlich in der öffentlichen FPÖ Gruppe diesbezüglich nicht enttäuscht, aber zurück zu Maurers Story:

„Herr Lastufka hat ein kleines Geschäft für craft beer auf der Strozzigasse Nr. 11 im 8. Wiener Gemeindebezirk. Herr Lastufka steht häufig mit Freunden ab dem frühen Nachmittag vor seinem Geschäft und trinkt Bier. Der Gehsteig in der Strozzigasse ist jetzt nicht gerade breit, das heißt wer an ihm und seinen Freunden vorbei will, muss entweder auf die Straße ausweichen oder zwischen Herrn Lastufka und seinen Freunden durch.

Das Geschäft von Herrn Lastufka befindet sich auf meinem direkten Weg in die Arbeit, ich gehe mindestens zwei Mal pro Tag dort vorbei. Gestern Nachmittag musste ich wieder einmal zwischen Herrn Lastufka und seinen Freunden durch – eine Situation die sie genutzt haben, um mich deppert anzureden. Eine halbe Stunde später hatte mir Herr Lastufka auf Facebook untenstehende Nachrichten geschickt.“

erzählt Sigi Maurer weiter und postet die Nachrichten des FPÖ-Wählers an sie, der ob seiner ungewollt selbst verschuldeten Berühmtheit sofort auf seinem Facebook-Profil dazu Stellung nimmt und behauptet, er habe das gar nicht gepostet, es könnten mehrere Leute in seinem Lokal den PC nutzen.
EINSERSCHMÄH! Und welch Zufall, in seiner Rechtfertigung findet man die selben Fehler, wie in den Nachrichten an Sigi Maurer und auch auf seiner Website.

Dass wir diese Fehler inklusive des exzessiven Gebrauchs von Satzzeichen ständig bei FPÖ-Wählern wie Herrn Lastufka finden, er in seinem mittlerweile gelöschten Facebookprofil hauptsächlich die FPÖ liked und sich sein Geschäft im Haus der Burschenschaft „Bruna Sudetia“ befindet (auch eine mit „interessanten“ Liederbüchern), rundet das Bild natürlich ab.

 

So weit, so bekannt.
Dass solche in Nachrichten verpackten sexuellen Belästigungen naturgemäß bei FPÖlen nicht gerade für Entrüstungsstürme gegen den Belästiger sorgen, sondern im Gegenteil, sich dann gegen das Opfer richten, ist längst bekannt.
Hier möchten wir am aktuellen Beispiel der öffentlichen FPÖ-Gruppe mit 9.680 Mitgliedern demonstrieren, wie die selbsternannten FrauenbeschützerInnen ihr „gesundes Volksempfinden“ ausdrücken.

Richard Jandl postet denselben Artikel exakt 1 Stunde nach Thomas Kirschner, unterlässt aber ausnahmsweise, ihn zu kommentieren.

Weitere Strafverschärfung bei Gewalt- und Sexualdelikten“ liest man auf Seite 43 des „Regierungsprogramms 2017-2022“.
Diese soll bis Herbst in einer „Task Force Strafrecht“ erarbeitet werden, in die auch Justizminister Josef Moser (ÖVP), Innenminister Herbert Kickl (FPÖ, BVT-Skandal, Polizeipferde um verm. mehr als 1 Mio.), Sozialministerin Beate Hartinger-Klein (FPÖ, „Gesundheitsministerin“, die den Stopp für das allgemeine Rauchverbot verteidigt) uA. eingebunden sind.
Neue Straftatbestände wie sexuelle Belästigung im Internet sucht man vergeblich.
Sieht man sich an, welchem Parteispektrum im gegenständlichen Fall und bei diversen anderen sexualisierten Hatespeechattacken die Täter und auch Täterinnen (!) angehören, kann man sich leicht denken, warum ein Nachjustieren der bestehenden Paragraphen bzw. die Einführung neuer Straftatbestände nicht gerade ganz oben auf der Agenda der beiden FPÖ-Spezialisten steht.