Aktuelle NS-Diktion von Strache und Gudenus und Reaktionen mit Kastrationsforderung für alle Muslime

„Zum großen Bösen kamen die Menschen nie mit einem Schritt, sondern mit vielen kleinen, von denen jeder zu klein schien, für eine große Empörung.“

(Michael Köhlmeier in seiner Rede am 4. Mai 2018 beim Gedenktag gegen Gewalt und Rassismus im Österreichischen Parlament)
Transkript von Sabine Beck

 

Just am Tag, an dem Michael Köhlmeier seine grandiose wie treffende Rede im Parlament hielt - am Tag der Retourkutsche der FPÖ, „Köhlmeier würde den Holocaust verharmlosen„, posten Vizekanzler Strache und Johann Gudenus (FPÖ) das selbe Bild und den selben Text gegen den designierten Wiener Bürgermeister und Parteivorsitzenden der SPÖ Wien, Michael Ludwig.


Strache und Gudenus - beide Burschenschafter - verwenden nicht nur das zur Verhetzung gegen den Islam bzw. Muslime erfundene Phantasiewort „Islamisierung“, sondern auch „Überfremdung“.

„Überfremdung“ ist eines der Wörter, die ausschließlich im Nationalsozialismus bzw. auch schon davor in Bezug auf „Reinhaltung der Rasse“ insbesondere vor Juden verwendet wurden. „Überfremdung“ war im politischen Sinne nie positiv oder auch nur neutral besetzt. Es war auch nie akzeptabel. „Überfremdung“ im politischen Sinne, findet heute ausschließlich in antisemitischer, rassistischer und antiislamischer Propaganda seine Verwendung.

Die deutsche Volkstumsforschung, besonders die Ostforschung und die Volks- und Kulturbodenforschung, verstand sich seit den 1920er Jahren als dem „Deutschtum“ verpflichtete „kämpfende Wissenschaft“ (Werner Conze, Theodor Schieder, Walter Frank). Sie versuchte nun, „Überfremdung“ als wissenschaftlichen Begriff zu etablieren. Man stellte damit Prozesse der Integration und der Assimilierung als Gefahr dar, die eine „Umvolkung“ deutscher „Volksgruppen“ bewirken könne. Dazu wurden Begriffe wie „Volksgemeinschaft“, „Lebensraum“, „Kulturraum“, „Brauchtum“ oder „Gesittung“ entwickelt, die vor „Überfremdung“ geschützt werden sollten.

1925 nahm der deutsche Akademikertag einstimmig einen Antrag an, in dem es hieß:

„Der Überfremdung der deutschen Hochschulen durch jüdische Lehrkräfte und Studierende ist ein Riegel vorzuschieben. Weitere Lehrer jüdischer Abstammung sind nicht mehr zu berufen. Für die Studierenden ist der Numerus Clausus einzuführen.“

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1933 sprach NS-Reichspropagandaminister Joseph Goebbels von einer

„Überfremdung des deutschen Geisteslebens durch das Judentum“.

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1934 erklärte der Duden „Überfremdung“ als das „Eindringen Fremdrassiger

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1993 wählte die Gesellschaft für deutsche Sprache den Begriff „Überfremdung“ zum „Unwort des Jahres“: „Dieser Begriff dient immer wieder als Pseudoargument für die dumpfe Angst mancher Deutschen, daß sie von angeblich minderwertigen Ausländern majorisiert werden.“

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1997, seit Mitte September, kursiert in der bundesdeutschen Naziszene sowie in der sog. Braunzone eines der übelsten rassistischen und antisemitischen Hetzpamphlete, das, mit Namensnennung von Unterstützern, in den letzten Jahren erschienen ist:
der „Aufruf an alle Deutschen zur Notwehr gegen die Überfremdung„.

In dem Pamphlet ist gleich zu Beginn klar, worum es geht: „Wir, die Unterzeichner, rufen alle Volkstreuen Deutschen zur Notwehr auf gegen den von der Staatsführung amtlich geplanten und mit brutalen Methoden durchgeführten Völkermord am Deutschen Volke“.

Unterzeichnet (und mit mindestens 1000 DM finanziell unterstützt) ist das faschistische Pamphlet u.a. von Helmut Schröcke aus Kottgeisering, früher schon Mitinitiator des rassistischen „Heidelberger Manifests“ und Mitglied und Senator im Witikobund.

Und hier schließt sich der Kreis wieder, denn der oberösterreichische FPÖ-Chef und Landeshauptmann-Stellvertreter Manfred Haimbuchner ist nicht nur Mitglied des Corps Alemannia Wien zu Linz, in dem auch SA-Sturmführer Horst Wessel Mitglied war. Haimbuchner, der 2016 den SS-Brigadeführer und Gründer der FPÖ, Anton Reinthaller ehrte, ist auch noch stellvertretender Obmann des Witikobundes.

 

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1999 affichierte die FPÖ unter Jörg Haider ein Plakat mit der Aufschrift „Stop der Überfremdung!“

 

Sucht man unter „Überfremdung FPÖ“,

wird man schnell fündig und findet bei der FPÖ Linz, Artikel des Linzer FPÖ-Chefs und Vizebürgermeisters Detlev Wimmer (B! Arminia Czernowitz) mit dem Schlagwort „Überfremdung“:

 

Auch sonst findet sich das Wort „Überfremdung“ heutzutage ausschließlich im rechtsextremen bzw. neonazistischen Umfeld:

Und eben bei der FPÖ.

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Hier gibt es noch ein paar Reaktionen auf die „Überfremdungspostings“.
Interessant wie bezeichnend ist, dass die FPÖ-Politikerin Ursula Stenzel nicht im geringsten auf den direkt darüber sichtbaren Kommentar eingeht, der Kastration für alle zu uns kommenden Muslime fordert.

 

Wie Vizekanzler Strache und Gudenus die Wähler manipulieren

Am 1. Mai, als sein BPO und Vizekanzler Heinz Christian Strache gerade verbotenerweise im Bierzelt rauchte (oder am Weg dorthin war), postet Johann Gudenus ebenso wie Leo Gabriel Kohlbauer einen 10 Sekunden langen Videoausschnitt eines Videointerviews mit SPÖ Parteiobmann Christian Kern mit dem Kommentar:

„Das ist das Familienbild der SPÖ
Bitte teilen und verbreiten. Jeder soll sehen, wie die SPÖ wirklich tickt und über die Österreicher denkt“

Heinz Christian Strache postet diesen Ausschnitt erst am 5. Mai und kommentiert ihn mit

„Bezeichnend…“

 

 

Im 10 Sekunden Ausschnitt sagt Christian Kern wörtlich:

„…Dann habe ich eine Woche später eine Runde von jungen Tschetschenen eingeladen zu mir. Ich kann Ihnen sagen, jede österreichische Familie wäre stolz, wenn sie solche Kinder hätt (Schnitt)“

Dass Christian Kern vor und nach diesen 10 Sekunden noch etwas gesagt haben muss, das diese Aussage in ein gänzlich anderes Licht stellt, war uns sofort klar.
Die Passage in dem krone.tv-Interview „Christian Kern zur Integration“ ist nämlich 54 Sekunden lang und Kern spricht hier sehr differenziert über junge Tschetschenen.

Die 54-Sekunden Passage:

Strache und Gudenus verhetzen hier ganz eindeutig ihre Wähler mit einem durch bewusste Beschneidung manipulierten Video.

Wie groß war noch der Aufschrei, als der ORF Tirol das Gespräch zwischen Markus Abwerzger und einem FPÖ wählenden Altnazi am Ende so beschnitt, dass man Abwerzgers streichelweiche Reaktion (nach mehrmaligem Kopfnicken) „Das soll man aber nicht sagen, das darf man nicht sagen.“ auf Aussagen des Altnazis wie „stinkerte Juden“, nicht mehr hörte?

Muslimische Mehrheit an Schulen? - FAIL

Herr Gudenus beruft sich auf einen Artikel des Kuriers und behauptet ungeprüft, Muslime würden die Mehrheit an Wiener Schulen stellen. Das ist schlichtweg FALSCH!
Im Kurier-Artikel bleibt die AHS-Unterstufe, wo Katholiken die große Mehrheit bilden, unbeachtet, da dort Muslime nicht gesondert gezählt werden. Die Headline des Kuriers ist daher leider sehr irreführend.

Die Realität an Wiener Volksschulen sieht wie folgt aus:
Christen: 48%
Muslime: 28%

Wovor fürchtet sich Herr Gudenus nun?

http://religion.orf.at/stories/2867492/

https://m.kurier.at/politik/inland/mehr-muslime-als-katholiken-in-den-wiener-pflichtschulen/285.859.910

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Gudenus und der Holocaustleugner

Johann Gudenus mit dem bekannten Holocaustleugner und Hitlerfan Thomas Unden - er bezeichnete sich in einem Kurier-Interview selbst als einer der „letzten Verwandten Adolf Hitlers“.

https://www.stopptdierechten.at/2016/01/26/hitlers-verwandter-auf-der-krim/

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Türkei in die EU?

Herr Gudenus behauptet, dass SPÖ und ÖVP für den Beitritt der Türkei in die EU wären. Das ist nachweislich falsch. Im EU-Parlament haben die beiden Parteien für das Einfrieren der Beitrittsverhandlungen gestimmt. Sowohl Bundeskanzler Kern als auch Herr Kurz sprechen sich klar GEGEN einen Türkeibeitritt aus.

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War es immer der Muslim?

Einer von 1000 Menschen in Tschechien ist muslimischen Glaubens. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Täter kein muslimischer Zuwanderer ist, liegt demnach bei 99,9%.

http://mobil.vienna.at/#!mobilenews/detail/5416352

http://www.deutschlandfunk.de/tschechien-islamfeindlichkeit-nimmt-zu.795.de.html?dram%3Aarticle_id=302824

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Gudenus und das erfundene Waffenlager

Er ist ja nicht ganz untätig, der bestbezahlteste Arbeitslose Österreichs.
Zumindest was Hetze und Fake News für seine Partei betrifft.

Sein Tun kann man an Dummheit bzw. Hinterhältigkeit kaum übertreffen, postet er doch tatsächlich am 1.8.2017 einen exakt 1 Jahr alten Fake Artikel des FPÖ“nahen“ Hetzmediums Unzensuriert.at.
Darin geht es um eine mittlerweile gelöschte Pressemitteilung vom 17.6.2016 des hessischen CDU-Abgeordneten Ismail Tipi, der behauptete, dass bei einem „Top-Secret-Einsatz“ in Nordrhein-Westfalen das SEK ein Waffenlager mit unter anderem „schweren Kriegswaffen“ islamistischer Terroristen in der Nähe einer Moschee ausgehoben habe.

Sofort breiteten sich von rechtspopulistischen Hetzern forcierte Verschwörungstheorien aus, dass das alles wieder einmal von der Polizei verheimlicht werden würde.
Tipi zieht seine Behauptung nach 4 Wochen zurück.

Mimikama stellt die Geschichte, bezugnehmend auf das rechte Hetzmedium „epochtimes“ am 20.6.2016 richtig.
Am 25.7.2016 bezieht sich Mimikama in einem weiteren Artikel auf diese Geschichte. Diesmal ist als Bildquelle „anonymousnews.ru“ angegeben, die vom deutschen Neonazi Mario Rönsch betrieben werden soll und mit „anonymous“ rein gar nichts zu tun hat.
Am 5.8.2016 berichtet die „Frankfurter Rundschau“ ausführlich darüber.

Ein Jahr später teilt der nichtamtsführende Vizebürgermeister Wiens, Johann Gudenus die Fake Story und kommentiert sie mit „Der islamistische Eroberungsfeldzug ist voll im Gange. Die Altparteien schauen zu.“
(Aufmerksamen Beobachtern der ewiggestrigen Kornblumenszene im Parlament, ist sicher der aus der NS-Zeit stammende Ausdruck „Altparteien“ aufgefallen.)

HC Strache teilt das Posting von Johann Gudenus nur 2 Stunden später auf seinem PRIVATPROFIL und Harald Vilimsky gefällt das Gudenus-Posting.
Wir erinnern uns: Harald Vilimsky, der selbst bei der NRA (National Rifle Association) gerne zu Gast ist, würde am liebsten jeden Österreicher bewaffnet sehen.
Im Anhang eine Statistik aus den USA, die mit heutigem Tag 9.043 Tote mit zumeist legal besessenen Schusswaffen zählt.

https://www.unzensuriert.at/content/0021398-CDU-Politiker-schlaegt-Alarm-Polizei-verheimlicht-ausgehobene-Waffenlager-von

http://www.fr.de/rhein-main/falschmeldung-das-erfundene-waffenlager-a-330214

http://www.mimikama.at/allgemein/sek-waffenlager/

http://www.mimikama.at/allgemein/wurde-ein-waffenlager-mit-schweren-kriegswaffen-ausgehoben/

http://www.gunviolencearchive.org/

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Herrenfriseure verbieten?

Warum sollten in Österreich keine Herrenfriseure mehr bedient werden? Gilt dasselbe dann auch für Frauenärzte? Oder hat Herr Gudenus einfach nur die Schlagzeile seines geteilten Artikels, aber nicht den Inhalt gelesen?

http://mobil.krone.at/phone/kmm__1/story_id__579068/sendung_id__28/story.phtml

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Vorgetäuschte Vergewaltigung in Salzburg

Wenn für einen Vizebürgermeister bei einer (nichtexistenten) Vergewaltigung das wichtigste Detail die Hautfarbe des (nichtexistenten) Täters ist… Hat aber natürlich alles nichts mit Rassismus zu tun /sarcasmoff

http://salzburg.orf.at/news/stories/2837420/

#gudenusfails

Gudenus Freunde

2012 wollte die FPÖ, allen voran Johann Gudenus, noch eine Kooperation mit dem tschetschenischen Diktator Kadyrow: „Wir konnten uns selbst überzeugen, dass keine Verfolgung seitens Kadyrows vorliegt“ [1]

Wes geistes Kind Herrn Gudenus Partner ist, zeigt dieses wahnsinnige Zitat des Sprechers Kadyrows. Kürzlich sind in Tschetschenien mehr als 100 homosexuelle Männer entführt und einige sogar ermordet worden. [2]

[1] http://www.derstandard.at/1328507166001/Geheime-Mission-am-Kaukasus-FPOe-Delegation-besucht-tschetschenischen-Praesidenten-Kadyrow

[2] http://www.berliner-zeitung.de/politik/ramsan-kadyrow-es-gibt-keine-homosexuellen-in-tschetschenien-26301468?